Route

Existiert nicht. Ich habe mir ein paar Punkte ausgesucht die ich sehen willt, aber ohne konkrete Planung, ohne Hotels, nicht einmal die Fähre für die Rückfahrt ist gebucht. Einzig der Termin wann ich wieder zurück sein muss steht fest. Drei Wochen Zeit um mit meinem kleinen Wagen kreuz und quer über die Insel zu fahren.

Festland

Kurz nach Mitternacht auf nach Hoek van Holland, dort drei Stunden im kalten Auto warten bis um 7 Uhr endlich die Fähre ablegt. Ein Smart eignet sich wirklich nicht zum schlafen...

Fähre

Mit einem Highspeed-Katamaran ist man Ruck-Zuck in England. Also erstmal schauen, was die Shops zu bieten haben. Nicht, dass ich noch auf der suche nach Mitbringseln wäre oder irgendetwas benötige. Außer ... Da sind sie: Die Aufkleber, die die Autoscheinwerfer so abkleben, dass sie den Gegenverkehr nicht blenden, weil ich ja bald auf der "falschen" Seite fahren werde. Und tatsächlich gibt es auch welche für meinen Smart. Gemäß Anleitung auf den Wagen geklebt fühle ich mich vor der britischen Polizei in Sicherheit. Später werde ich erfahren, dass diese Aufkleber nur dann Vorschrift sind wenn man länger in Großbritanien unterwegs ist (ohne Garantie!). Die hässlichen Kleberückstände auf der Plastikscheibe vor den Scheinwerfern hätte ich mir also sparen können. Eine der Klebefolien wird sich sowieso nach einigen Tagen verabschieden.

Obwohl alles sehr modern und interessant ist hat mich die Müdigkeit in einem der beiden Bordkinos doch noch übermannt, und so habe ich bis heute "Per Anhalter durch die Galaxis" noch nicht vollständig gesehen. Ein paar Infos über die Fähre werden noch folgen.

England

Harwich - Grantham

Ohne die Möglichkeit irgendwo anzuhalten werde ich durch Absperrungen quer über das Gelände der Fährgesellschaft gelotst bis ich direkt nach der Ausfahrt auf den ersten Kreisverkehr stoße. Großartig! Instinktiv will ich in die falsche Richtung einschlagen. Der zügige Verkehr und die vielen Autos hinter mir machen mich ein wenig nervös, und auch die Ausfahrt ist mehr als ungewohnt. Also erstmal an der Tankstelle direkt am Kreisel anhalten und über den ersten Kontakt mit den neuen Regeln lachen.

Apropos Regeln: An der Tankstelle gibt es ein dünnes Heft mit Erklärungen zu den Verkehrsregeln. Sieht alles recht logisch aus. Dann noch einen Kaffee gekauft und ein erster Blick in die Karte um zu sehen, wie der Weg nach Norden nun weitergeht. Direkt nördlich von Harwich ist Nordsee. Ich muss erstmal eine ganze Strecke nach Westen. Ich stelle mein Navi auf "kürzeste Strecke", um mehr von der Landschaft zu sehen als auf den Autobahnen. Nun gut, nach einigen Stunden sehe ich ein, dass ich so nie rechtzeitig meine Tour beende und ich "rase" über die Autobahn, immer schön auf der rechten Spur.

Schottland

Edinburgh

Falkirk Wheel / Wallace Monument / Sterling

Eigentlich wollte ich mir die große Eisenbahnbrücke bei Queensferry ansehen, aber die lag zu weit von meiner Route entfernt. Denn einer der wenigen Orte die auf meiner "must see" Liste standen, war das Falkirk Wheel. Etwa auf halber Strecke zwischen Edinburgh und Sterling (genau, das Sterling) liegt Falkirk. Dort hat man eines der ungewöhnlichsten Schiffshebewerke gebaut, das ich kenne - was zugegeben nicht besonders viele sind. Hier werden Schiffe in zwei Trögen transportiert, die sich wie in einem Riesenrad um eine gemeinsame Achse drehen. Die Bilder erklären das aber sicher besser als ich das kann. Ähnlich wie beim Schiffshebewerk Henrichenburg wird nur sehr wenig Energie verbraucht, da beide Tröge immer das gleiche Gewicht tragen, egal ob Schiffe mitfahren oder nicht. Wasserverdrängung heißt das altbekannte Prinzip. Eine große Ausstellung in einem passenden futuristisch-runden Gebäude direkt neben dem unteren Stausee erklärt alles Wissenswerte. Interessant ist, dass man diesen Aufwandt nicht für die kommerzielle sondern nur für die private Schifffahrt betreibt. Für "richtige" Schiffe wie ich sie vom Rhein kenne sind die Tröge einfach zu klein. Eine der angebotenen kleinen Bootstouren kann ich nur empfehlen. Wann fährt man schon mal mit einem Schiff durch einen Tunnel unter einem Berg hindurch? Der Captain war gut drauf und einigermaßen verständlich.

Nicht weit entfernt, kurz vor Sterling, befindet sich das Wallace Monument. Finanziert aus privaten Mitteln hat es einige Zeit gedauert diesen beeindruckenden Turm zu errichten. Wer ihn besuchen will sollte viel Zeit mitbringen. In seinem Inneren wird auf vier Ebenen die Geschichte des schottischen Nationalhelden erzählt. Wer hier nicht aufpasst ist selber Schuld. Schotten reagieren sehr erfreut wenn man mit ihnen über Wallace plaudert und ihnen vielleicht auch noch einen ausgibt (funktioniert auch ohne Alkohol!). Diese Informationsquelle wird mir noch einige witzige Abende ermöglichen :*) Endlich oben angekommen genieße ich die schöne Aussicht auf den Fluß, an deren Brücke Wallace damals die Engländer aufgehalten haben soll, mit Sterling dahinter auf der anderen Seite.

Sterling liegt also quasi am Fuße des Berges, auf dem das Wallace Monument steht. Dafür, dass dieser Ort duch Silber zu gewisser Berühmtheit kam sieht er mehr als nur verschlafen aus. Kein Zeichen von besonderem Wohlstand. Nicht einaml ein richtiges Restaurant finde ich. Eine simple "Dönerbude" muss reichen um den Hunger zu stillen. Ein paar Häuser weiter eine verschlafene Bar mit der Seniorenriege der Nachbarschaft. Eine Stimmung wie kurz vorm Einschlafen. Ich versuche mein frisch erworbenes Wissen über ihren Lokalpatrioten an den Mann zu bringen, aber die Worte schaffen es nicht weit hinter die bereits glasigen Augen. Wahrscheinlich sind sie ihn überdrüssig geworden.

Sterling hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Dafür habe ich hier ein ganz anderes Highlight meiner Reise: Das günstigste und größte Zimmer meiner ganzen Reise finde ich in Blairloogie. Ein gut ausgestattetes Schlafzimmer mit riesigem Doppelbett und vielen Teppichen, ich bin überwältigt. Dabei hat das Haus einen "Stern" weniger als andere Häuser, die bei weitem schlechter waren.

Secret Bunker / St. Andrews / ...

Aberdeen

Die teuerste Nacht der Reise, und auch das wohl kleinste und schäbigste Zimmer. Aber nachdem ich wohl eineinhalb Stunden durch die Stadt gekurvt bin und es jetzt dunkel wird muss ich in den sauren Apfel beißen, denn schließlich will ich auch noch etwas zu essen bekommen. [Das Wortspiel ergab sich unbeabsichtigt und ist mir erst später aufgefallen. Wirklich!] Aberdeen ist ungewöhnlich laut und geschäftig, sogar noch spät in der Nacht.

John O'Groats / Orkney Islands / Skara Brae

Eilean Donan Castle / Isles of Skye / Tallisker Distillery: Whiskey!

Hadrian's Wall

Bilder

(M)Ein Album bei web.de

Danke

Ein herzliches Dankeschön an Axel, der mir nach meiner USA-Tour seine Kamera erneut für meinen Urlaub ausgeliehen hat und ohne die wahrscheinlich viele Erinnerungen schon wieder verblasst wären, weil ich niemals soviele "echte" Fotos geschossen hätte. Außerdem an Stefan, dessen Bed & Breakfast Bücher mir viel Sucherei erspart haben. Und natürlich all den netten Einheimischen und witzigen Touristen aus der ganzen Welt, mit denen ich abends Freudschaften schließen durfte.